Die Digitalisierung der Energieinfrastruktur beschränkt sich nicht nur auf die Einführung von Smart Metern beim Endverbraucher. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die Digitalisierung der Ortsnetzstationen, die eine Schlüsselrolle in der Verteilnetzinfrastruktur einnehmen.
Ortsnetzstationen transformieren die Mittelspannung in die Niederspannung und verteilen den Strom an die angeschlossenen Haushalte und Betriebe. Durch die zunehmende dezentrale Einspeisung erneuerbarer Energien und die steigende Zahl an Elektrofahrzeugen stehen diese Stationen vor neuen Herausforderungen. In Skandinavien existiert viel grundlastfähige Wasserkraft und zudem weiterhin Kernkraft – im Gegensatz zu Deutschland. Hier spielen Windkraft und Photovoltaik eine entscheidende Rolle. Eine hohe Volatilität im Stromnetz ist die Folge. Konsequenz: Intelligente Überwachung und Steuerung werden immer wichtiger, um die Stabilität und Effizienz des Netzes zu gewährleisten.
Vielversprechende Pilotprojekte mit deutschen Verteilernetzbetreibern
Der skandinavische Spezialist Aidon präsentiert eine innovative digitale Lösung für die Überwachung von Ortsnetzstationen, die speziell auf die Anforderungen in Deutschland zugeschnitten ist. Die Lösung wurde auf der Grundlage der Erfahrungen im skandinavischen Raum sowie aus Pilotprojekten mit deutschen Verteilernetzbetreibern und dem Feedback zahlreicher weiterer Marktteilnehmer entwickelt.
Manchmal lohnt ein Blick über Grenzen – so auch bei der Digitalisierung der Energieversorgung. Denn sie stellt stellt Verteilnetzbetreiber vor einige Herausforderungen. Carlo Lazar schreibt in einem Beitrag fürs Fachmagazin Netzpraxis über Learnings aus Skandinavien und spannende nationale Unterschiede bei der Energieproduktion. Zudem gibt er Einblicke, wie die intelligente Ortsnetzstationen Verteilnetzbetreibern eine große Hilfe sein können.
Echtzeit-Monitoring und fernsteuerbare Komponenten in den Ortsnetzstationen
Deutsche Netzbetreiber können von den Erfahrungen ihrer nordischen Kollegen profitieren, um den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen. Insbesondere die Integration von Echtzeit-Monitoring und fernsteuerbaren Komponenten in den Ortsnetzstationen hat sich als effektives Mittel erwiesen, um die Netzstabilität zu gewährleisten und auf die zunehmend volatile Einspeisung erneuerbarer Energien zu reagieren.
Vorteile der digitalisierten Ortsnetzstationen
- Echtzeit-Monitoring: Sensoren erfassen kontinuierlich Daten zu Spannung, Strom, Leistung und Temperatur. So können kritische Zustände frühzeitig erkannt und behoben werden.
- Fernsteuerbarkeit: Über sichere Kommunikationsverbindungen lassen sich die Stationen aus der Ferne überwachen und steuern. Eingriffe können schnell und ohne Vor-Ort-Einsätze erfolgen.
- Intelligentes Lastmanagement: Durch die Erfassung von Einspeise- und Verbrauchsdaten können Lastspitzen vermieden und die verfügbare Energie optimal verteilt werden.
- Condition Monitoring: Die kontinuierliche Zustandsüberwachung ermöglicht eine vorausschauende Wartung. Ausfälle lassen sich vermeiden und die Lebensdauer der Komponenten erhöhen.
- Netzausbauplanung: Die gewonnenen Daten helfen dabei, den künftigen Ausbaubedarf präzise zu prognostizieren und die Netzinfrastruktur bedarfsgerecht zu verstärken.
Fazit
Die Digitalisierung der Ortsnetzstationen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem intelligenten Stromnetz. Sie schafft die Voraussetzungen für die Integration erneuerbarer Energien und neuer Verbraucher wie Elektrofahrzeuge.
Durch die Nutzung moderner Sensorik und Kommunikationstechnologien lassen sich die Stationen in Echtzeit überwachen und steuern. So kann die Versorgungssicherheit erhöht, die Netzauslastung optimiert und die Stromqualität verbessert werden. Die Erfahrungen aus Skandinavien zeigen, dass sich die Investitionen in intelligente Netztechnik auszahlen.